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| Fehlerrechnung zur KapazitätsmessungWie groß ist die zu erwartende Genauigkeit des
Kapazitätsmeßgeräts? Aus den gemessenen Werten der
zeitbestimmenden Widerstände und der Ungenauigkeit des verwendeten
Digitalmultimeters kann man die resultierende Ungenauigkeit des
Pulsdauer-nach-Kapazität-Umrechnungsfaktors bestimmen. Dazu muß man
zunächst voraussetzen, daß die am Spannungsteiler eingestellten
Schwellenspannungen nicht den Sollwert von 1/3 UB und 2/3 UB , sondern willkürliche Werte haben (Die durch die trotz Kompensation
verbleibenden Offsetspannungen der Operationsverstärker werden
vernachlässigt).
Mit der Impulsdauer Δt = t2 - t1 ergibt sich entsprechend Gl. 6: Δt/RCx = ln(UB/U3) - ln(UB/(U2 + U3)) = ln((U2 + U3)/U3). (13) (Das Ergebnis ist übrigens unabhängig von U1, weshalb wir auf ein Nachmessen dieser Spannung beim Abgleich verzichten können.) Die Größe, die uns interessiert, ist die Abweichung von Δt/Cx, genannt δ(Δt/Cx), in Abhängigkeit von δU2, δU3, und δR. Dazu bilden wir zunächst das vollständige Differential von Δt/Cx, d(Δt/Cx) = dR×ln(U2/U3+1) + dU2×R/(U2+U3) + dU3×(-R×U2)/((U2+U3)×U3). (14) Für die Fehlerrechnung sind die Terme rechts in Gl. 14 einzeln zum Betrag zu nehmen (worst case), was beim letzten Summanden das Vorzeichen umkehrt. Damit und mit Gl. 13 folgt für die relative Abweichung von Δt/Cx: δ(Δt/Cx)/(Δt/Cx) = δΔt/Δt = δR/R + 1/ln((U2+U3)/U3) × (δU2/(U2+U3) + δU3 × U2/(U3(U2+U3))) (15) An dieser Stelle kann man wieder die Sollwerte einsetzen: U1 = U2 = U3 = 1/3UB =: U. (16) Da U1, U2 und U3 mit demselben Meßgerät im selben Meßbereich gemessen werden, gilt: δU1 = δU2 = δU3 =: δU. (17) Damit ergibt sich: δΔt/Δt = δR/R + δU/(U ln2). (18) Diese Formel gilt für den worst case; der wahrscheinlichste Fehler ist geringer:
Beispiele: 3½-stelliges DMM Für ein solches Meßgerät sind beispielsweise folgende
(Un-)Genauigkeiten spezifiziert: | |||||||||||||
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