Klaus Rohwer 



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Meine dreizehn Freundinnen


Ich habe dreizehn Freundinnen. Ich liebe sie alle - mehr oder weniger. Am meisten Spaß haben wir immer am Küssen: was wir da so alles mit unseren Zungen machen... Eines haben sie alle gemeinsam: wenn ich sie küsse, fangen sie an zu singen - das heißt: manche, besonders die kleineren, fangen auch an zu weinen und zu heulen, wenn ich ihnen die Zungen verbiege - aber das tue ich nur, when I got the blues. Sie singen alle verschieden: manche höher, manche tiefer, manche leiser, manche lauter - eine sogar mehrstimmig! Sie sehen auch alle verschieden aus, auch wenn sich einige vom Aussehen her nur sehr wenig unterscheiden. Es sind kleine und große dabei, dicke und dünne, sogar eine schwarze!

Nur zwei, die sehen tatsächlich gleich aus: sie sind Zwillinge. Wie das kommt? Nun, zuerst kannte ich nur die eine von beiden, und sie war mein besonderer Liebling, obwohl ich schon mehrere Freundinnen hatte. Doch eines Tages - sie hatte sich wohl vorher erkältet - brach ihre Zunge beim Singen, und das war tödlich! Ich war sehr, sehr traurig. Doch dann lernte ich ihre Zwillingsschwester kennen, und sie sollte mein neuer Liebling werden. Aber schon nach wenigen Wochen brach auch ihr die Zunge. Ich war völlig verzweifelt; wie konnte das nur angehen? Sie war doch noch so jung. Sollte das etwa in ihrer Familie liegen? Ich wollte unbedingt etwas dagegen unternehmen. Und so entstand bei mir der Plan einer Zungentransplantation. Ich bestellte mir neue Zungen, und es gelang mir in einer dramatischen Operation tatsächlich, meine Freundin wieder zum Leben zu erwecken! Überglücklich versuchte ich es auch bei ihrer Schwester - und siehe da: auch sie wurde wieder lebendig! So kam ich zu den Zwillingen.

Später wollte ich, dass meine Freundinnen auch mit anderen zusammen singen. Aber meine Zwillinge waren einfach zu leise. Alle Versuche, sie zu lauterem Singen zu bewegen, halfen nichts, sie konnten sich gegen die anderen Sängerinnen und Sänger einfach nicht durchsetzen. (Da ist so ein Schlägertyp, der macht immer einen furchtbaren Radau!) Ich habe mir dann noch eine Freundin angelacht, die eine viel lautere Stimme hat. Kaum zu glauben, aber wahr: sie ist Japanerin! Mit ihr knutsche ich immer dann, wenn alle es hören sollen. Aber am meisten - nämlich täglich! - küsse ich meine Zwillinge, zumindest einen von beiden (unterscheiden kann ich sie sowieso nicht...). Doch nur bei mir zu Hause, dafür aber stundenlang. Weil sie so leise singen, stört das dann auch die Nachbarn nicht.

Und dann gibt es da noch eine alte Freundin von mir. Sie ist besonders groß und dick, lange war sie mirzu groß und zu schwer, aber in letzter Zeit habe ich ihre Qualitäten schätzen gelernt. Sie kann nämlich etwas, was die anderen alle nicht können: sie kann ganz tief singen! Das kann manchmal sehr hübsch sein. Aber auf die Dauer ist sie mir doch zu anstrengend.

Klaus Rohwer, Ulm

Meine dreizehn Freundinnen

Dieser Artikel ist erschienen in Heft 9 (Sommer 1999) der deutschsprachigen Mundharmonikazeitschrift Harmonica Player.

Liste meiner (nicht nur musikalischen) Veröffentlichungen.


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(c) 1999 Klaus Rohwer
Foto: Klaus Rohwer (2001)